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Zuzgen plant gegen Kleinkinder und Senioren (Leserbrief)

Von Hans Zemp, Zuzgen

Am 26. November 2024 haben die Zuzger Stimmbürger/innen den Zusatzkredit von 38 000 Franken für die Planung der Erschliessung «Untere Rausmatt» über die Strasse «Raus» mit wuchtigem Mehr zurückgewiesen. Man wünschte eine kurze, gute und günstige Variante. Möglichkeiten gab es. An der Gemeindeversammlung vom 26. Juni 2025 legte der Gemeinderat die zurückgewiesene Variante erneut und unabgeändert zur Genehmigung vor. Diesmal wurde der Zusatzkredit abgelehnt. Gegen diesen Entscheid hat die Befürworterseite das Referendum ergriffen.

Das bedeutet die Erschliessung über die Strasse «Raus»
Diese Strasse ist die steilste in Zuzgen, die keine Alternativen zum gewünschten neuen Dorfteil bietet. Der Gemeinderat erhofft sich aus diesem neuen Dorfteil Schulkinder. Diese Bergstrasse macht das Kinderwagenstossen aber zum Konditionstest. Man sieht heute nie Leute, die dieses Transportmittel dort hochstossen. Wird aber über die Strasse «Raus» erschlossen, führt der Weg für sie und die Kinder etwa zum Spielplatz oder ins Dorf nur über diese Strasse. Der Abstieg mit dem Buggy ist nicht ohne Tücken, der Heimweg mehr als mühsam. Mütter mit Kleinkindern kennen das ganz genau. Sind die Kinder etwas älter, bewegen sie sich gern auf dem Zweirad. Die geplante Strasse ist für die kleinen Zweiradfahrer bergab und bergauf zu steil und wegen der Unübersichtlichkeit viel zu gefährlich. Alternativen gibt es nicht. Wollen wir das?

Auch für Erwachsene zu mühsam
Für alle gesunden und fitten Mitbewohner/innen schwinden die Nutzungsrisiken. Für beeinträchtigte Mitmenschen gilt dies weniger oder gar nicht. Beeinträchtigungen können ihre Ursache geburtsgegeben oder unfallbedingt haben. Aber auch im Alter ist für mobile Gesundheit keine Garantie gegeben. Alle, die schon einmal Samariterdienst geleistet haben oder dies immer noch tun, in Pflegeberufen tätige Personen und betroffene Angehörige kennen diesen Umstand. Leute mit stärkeren Mobilitätsproblemen können diese Strasse nicht mehr ohne Hilfe bewältigen. Dieser Weg ist wegen seiner Steilheit extrem erschwert überwindbar. Tägliche Einkäufe, Besuche im Dorf (für das So-zialleben wichtig), Erreichung des öffentlichen Verkehrs (Bus), Arztbesuche und andere Bewegungen über die steile Strasse werden zum Abenteuer.
Im Dezember scheint die Sonne während einiger Wochen nicht auf die geplante Strasse. Glitschig ist sie aber für alle sehr gefährlich, die Unfallgefahr gross. Soll man so viele Leute unserer Bevölkerung, vorab Senioren, aus dem Dorf verbannen, ins Altersheim stecken oder daheim einsperren? All diese Umstände sind bei der Planung zu würdigen. Geben wir doch unseren Senioren das, was sie verdienen. Nämlich viel Sicherheit und Freiheit. Bei neuen Mehrfamilienhäusern sind darum aus genannten Gründen Lifte einzubauen. Wir alle haben beim Strassenbau Verantwortung wahrzunehmen.
Aus all diesen Gründen verdient der Zusatzkredit von 38 000 Franken ganz klar ein Nein.