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Ratgeber Finanzen 49 – 2024

Lukas Rüetschi eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Schafft Idorsia den Turnaround?

Als die Eheleute Clozel ihr grosses Aktienpaket Actelion an Johnson & Johnson verkauften und Idorsia gründeten und eine volle Pipeline an frühklinischen Wirkstoffen mitnahmen, glaubten sehr viele Anleger, dass sich das Actelion-Märchen wiederholen werde. Dabei wurde vergessen, dass auch Actelion schwierige Zeiten hatte und lange brauchte, bis es zur grossen Erfolgsgeschichte wurde. Aktuell geht Idorsia das Geld aus. Das aus zwei Gründen: 1. Idorsia hatte vom Start her viel Geld und mit der grossen «Kelle» angerichtet, was natürlich auch sehr hohe Kosten verursachte. Da wurden zwar nun mehrmals scharfe Gegenmassnahmen getroffen. Das wirkt aber nicht über Nacht und die bereits abgeflossenen Mittel sind weg. 2. Es konnten nicht schnell genug entsprechende Verkäufe und Umsatz generiert werden. Idorsia verfügt über zwei zugelassene Medikamente mit Milliarden-Potential. Ein neues Schlafmittel macht durch den Tag viel weniger müde und man erwartete zügig den Durchbruch und mehrere hundert Millionen Umsatz. Einige Behörden befürchten aber eine mögliche Abhängigkeit und haben das Medikament auf eine spezielle Liste gesetzt, was die Einführung stark verzögert. Zudem haben sich Schulden von rund 1 Milliarde Schweizer Franken angehäuft, von welchen rund 200 Mio. im Januar zurück bezahlt werden müssen. Idorsia will nun seinen Blutdrucksenker verkaufen und ist in exklusive Gespräche gegangen. Falls das gelingt, kann man sich wieder etwas Luft verschaffen. Die Luft ist aber aktuell sehr dünn und einige Short-Seller wetten gegen Idorsia und setzen weiterhin auf fallende Kurse. Ob Idorsia definitiv den Turnaround schafft, kann ich abschliessend auch nicht sagen. Die Risiken sind (auch wegen Managementfehlern) sehr hoch. Jetzt schon definitiv abschreiben würde ich die Firma aber nicht.
Zinsen wieder im Keller
Festhypotheken im Bereich von 1 bis 1,5 Prozent, wer hätte das vor anderthalb Jahren gedacht. Nein, ich wäre Wetten eingegangen, dass wir dieses Niveau nicht mehr so schnell sehen, nachdem wir länger im Bereich von 2,5 bis 3 Prozent waren. Jetzt redet man schon wieder von möglichen Negativzinsen… So schnell kann es gehen und ich glaube persönlich auch nicht daran, dass Negativzinsen so schnell wieder kommen.
4 Prozent Zinsdifferenz von US-Dollar zu Schweizer Franken
In der Schweiz sind die Zinsen massiv gefallen, im US-Raum am Anfang auch, dann aber wieder angestiegen. Damit haben wir nun bei 10jährigen Laufzeiten eine Zinsdifferenz von rund 4 Prozent, was sehr verlockend für Anlagen im US-Dollar ist. Wenn da nicht das grosse amerikanische Budgetdefizit wäre, welches unter Trump kaum massiv schrumpfen wird. Auch die immer stärkere Blockbildung mit einer möglichen BRIC-Währung (Brasilien, Russland, Indien, China und weitere) sprechen eher gegen einen sehr stabilen oder steigenden US-Dollar. Trotzdem behalten wir bestehende US-Dollar, verzichten aber aktuell auf Neuengagements.

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oder rufen unter 062 871 66 96 an.

Ratgeber Naturmedizin – 48 - 2024

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Vergiftungen durch Wildpflanzen
Oben Eibe; unten Weisstanne. Foto: zVgIch propagiere seit Jahren das Essen von Wildpflanzen. Weil sie kräftig, schmackhaft und interessant sind und man sie einfach vor der Haustüre selber sammeln kann. Und sie in der Regel ungefährlich sind. Immer wieder begegnen mir auch kritische Fragen nach der Giftigkeit.
Ich habe selbst schon unliebsame Erfahrungen gemacht, unter anderem mit unreifen Holunderbeeren oder dem «Ronechrutt» oder «Dittelichrutt» (Aronstab), welches im Fricktal früher traditionell gedämpft gegessen wurde, um den Winter im Körper zu vertreiben. Das starke Stechen auf der Zunge, wenn man entgegen aller guten Ratschläge trotzdem drauf beisst, gilt als ein erstes Symptom für die Giftwirkung.
Tox Info Schweiz ist Melde- und Beratungsstelle für Vergiftungen aller Art. Dort werden auch schweizweit die Daten zu Pflanzenvergiftungen gesammelt. – Anhand der vielen Warnungen im Frühling vor der Verwechslung von Bärlauch mit anderen Pflanzen (vor allem Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab) würde man vielleicht Vergiftungen mit diesen Pflanzen an erster Stelle erwarten. Bei den Vergiftungen kommt es aber nicht nur auf die Häufigkeit der Verwechslungen an, sondern auch auf die Aufnahme und Art und Stärke des Gifts an. Ausserdem reagieren Kinder und Menschen mit geringem Körpergewicht, Frauen, Geschwächte und Fastende stärker. Gefährlich sind in der Regel nicht unbedingt die giftigsten, sondern eher die schmackhaften Giftpflanzen wie beispielsweise die Tollkirsche, von welcher man schnell eine gefährliche Menge verspeisen kann, ohne primär etwas zu merken.
So lange das Gift sich noch im Magen-Darm-Kanal befindet, ist es noch nicht ganz «im Körper» drin. Es kann durch Erbrechen, Abführen oder durch Binden, beispielsweise mittels Kohle, daran gehindert werden, in die Blutbahn zu gelangen.
Tödliche Vergiftungen durch Pflanzen sind äusserst selten, schwere Fälle gibt es nur wenige pro Jahr. In der Statistik ganz oben stehen Eibennadeln. Sie wurden in den meisten Fällen in suizidaler Absicht, also vorsätzlich, eingenommen. Ihr Gift wird schnell durch die Schleimhäute resorbiert und wirkt im ganzen Körper zellschädigend.
5 Rote Beeren-Regel
Bei Einnahme von nicht mehr als fünf Beeren kommt es maximal zu leichten Magen-Darmbeschwerden wie Durchfall oder Übelkeit. Häufig vorkommende Pflanzen mit roten Beeren sind Stechpalme (Ilex sp.), Zwergmispeln (Cotoneaster sp.), Schneeball (Viburnum sp.), Heckenkirsche (Lonicera sp.) und Maiglöckchen (Convallaria majalis). Bei diesen ist keine schwere Vergiftung zu befürchten. Andere rote Beeren wie diejenigen von Aronstab (Arum sp.) oder Seidelbast (Daphne sp.) führen zusätzlich zu einer lokalen Reizwirkung mit Brennen im Mund und in der Speiseröhre. Deshalb wird davon in der Regel nicht viel gegessen.
Ausnahmen zur 5- Rote Beeren-Regel: Beeren der Zaunrübe (Bryonia dioica) können zu heftigen Symptomen des Magendarmtraktes führen.
Die Pflanze, welche in der Schweiz am häufigsten zu schweren Vergiftungen führt, ist die Eibe (Taxus baccata). Die Vergiftungen kommen zustande infolge Verwechslungen mit Tannenschösslingen der Fichte oder der Weisstanne oder durch Zerbeissen der sehr giftigen Samen in den schleimigen roten Scheinbeeren. Der giftige Stoff der Eibe, das Taxin, ist ein Zellgift und wird schnell über die Schleimhäute aufgenommen. Der Name Eibe ist etymologisch nahe verwandt mit der Eva, welche aus der Ewigkeit kam, so steht der Baum auch für die Ewigkeit. Das alte Wort für die Eibe, Iwa, bedeutet gleichzeitig «(Pfeil-)bogen», diese wurden aus den Eibenzweigen gefertigt und konnten jemanden auch wiederum in die Ewigkeit befördern.
Das Sammeln von Tannenspitzen ist im privaten Rahmen erlaubt. Am Besten an Ästen, die in den Weg hinein wachsen. Ansonsten tut man gut daran, den Förster um Erlaubnis zu fragen und auf jeden Fall sich botanisch gut auszukennen.

Bild: oben Eibe, unten Weisstanne. Foto: zVg

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Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch

 

Ratgeber Recht 41 – 2024 (2)

lic. iur. Serap Hänggi, LL.M.
Rechtsberaterin
Tel. 061 511 09 95, Tel. 076 325 09 95

Zweifel an der Vaterschaft
Der biologische Vater eines Kindes muss nicht zwingend dessen Vater im rechtlichen Sinn sein. Je nach Beziehung der Eltern ist für die rechtliche Vaterschaft eine Anerkennung notwendig und der Weg an ein Gericht unausweichlich.
Feststeht, dass mit der Geburt eines Kindes automatisch ein Kindsverhältnis zwischen der Mutter und dem Kind entsteht. Ein Kindesverhältnis zum Vater jedoch wird entweder durch die mit der Mutter des Kindes bestehende Ehe oder durch Anerkennung des Kindsvaters bei nicht verheirateten Eltern oder auch durch Feststellung des Gerichts auf Klage hin begründet. Ein Kindesverhältnis kann aber auch durch Adoption entstehen.
Wenn nun nicht sicher ist, ob der Ehemann tatsächlich der Vater des Kindes ist, kann die Vermutung der Vaterschaft beim Gericht am Wohnsitz einer Partei angefochten werden. Der Beweis der Vaterschaft bzw. der Nichtvaterschaft wird heute mittels DNA-Gutachten geführt. Zu beachten ist allerdings, dass die Vaterschaft des Ehemanns (der sogenannte «Registervater») nur vom Ehemann selber oder vom Kind angefochten werden kann. Die Kindsmutter hat im Verfahren betreffend Anfechtung der Vaterschaftsanerkennung also keine Parteistellung. Sie kann sich am Verfahren dennoch als Nebeninterventin beteiligen. Die Vaterschaft des mit der Kindsmutter nicht verheirateten Mannes, der jedoch das Kind anerkannt hat, kann hingegen von allen betroffenen Personen angefochten werden, das heisst, auch von der Mutter des Kindes und vom Mann, der angibt, der leibliche Vater zu sein. Das unmündige Kind ist in diesen Verfahren auf Anfechtung oder Feststellung der Vaterschaft wegen möglicher Interessenkollision stets durch einen Beistand, allenfalls Prozessbeistand, zu vertreten.
Beweistechnisch im Vordergrund dieser Verfahren stehen das DNA-Gutachten sowie Zeugen- und Parteiaussagen. Höchstrichterlich wurde in einem Leitentscheid sodann entschieden, dass eine DNA-Untersuchung auch zwangsweise durchgeführt werden kann. So wurde der Eingriff in die körperliche Integrität als geringfügig eingestuft und betont, dass das Interesse an der Wahrheitsfindung im Abstammungsprozess allfällige Geheimhaltungsinteressen des Betroffenen überwiegt.
Was sind aber nun die möglichen Folgen? Bei einer Gutheissung der Klage wird das entsprechende Kindesverhältnis zwischen dem Kind und dem Kindsvater rückwirkend auf den Zeitpunkt der Geburt begründet bzw. beseitigt. D.h., die Vaterschaft des Mannes, der bis dahin als Vater galt, endet und dieser hat gegenüber dem Ex-Kind keinerlei Rechte und Pflichten mehr. Das Kind kann ausserdem von einem anderen Mann anerkannt werden bzw. es kann richterlich festgestellt werden, dass ein Kindsverhältnis besteht. Derartige Prozesse sind sehr persönlich und brauchen eine professionelle Begleitung in rechtlicher und sozialer Hinsicht. Gerne helfen wir Ihnen in solchen Fällen weiter.
Bei Fragen zu diesem Thema können Sie uns gerne kontaktieren..

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Ratgeber Finanzen 46 – 2024

Christoph Zehnder, eidg. dipl. Vermögensverwalter
Hauptstrasse 43, 5070 Frick
www.ruetschi-ag.ch

Warren Buffett
Warren Buffett muss man einem finanzinteressierten Publikum nicht vorstellen. Er hat eine aussergewöhnliche und langfristige Erfolgsgeschichte an den Finanzmärkten und ist der wohl viel beachtetste Investor überhaupt. Sein Unternehmen Berkshire Hathaway hat über Jahrzehnte hinweg eine beeindruckende Rendite erzielt. Seine «Value Investing»-Fähigkeiten und Anlageerfolge haben ihm den Spitznamen «Orakel von Omaha» eingebracht.
Drastische Veränderungen bei seinen Anlagen im 2024
Buffett hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 eine deutliche Änderung seiner Investitionsstrategie vollzogen. Berkshire Hathaway hat sich von einem beträchtlichen Teil seiner Apple-Aktien getrennt und gleichzeitig die Cash-Reserven auf ein Rekordniveau aufgestockt.
Massiver Verkauf von Apple Aktien
Berkshire Hathaway begann das Jahr 2024 mit einem riesigen Anteil an Apple Aktien. Ende 2023 hielt das Unternehmen 905,6 Millionen Apple-Aktien mit einem damaligen Wert von etwa 174 Mia USD. Diese Position machte fast 50 Prozent des Aktienportfolios aus. Neun Monate später liegt die Anzahl Apple Aktien um zwei Drittel tiefer und der Wert bei knapp 70 Mia USD.
Buffetts aktuelles Motto: «Cash is king»
Parallel zu den Apple-Verkäufen erhöhte Berkshire Hathaway seine Cash-Reserven erheblich. Lag der Cash-Bestand Ende 2023 noch bei 177 Mia USD, so hielt das Unternehmen Ende September 2024 Barmittel und kurzfristige Investitionen in Rekordhöhe von 323 Milliarden US-Dollar.
Was sind seine Überlegungen dahinter?
Die massiven Verkäufe von Apple-Aktien haben in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Einige Analysten sehen darin ein Warnsignal, andere betonen, dass Apple weiterhin seine grösste Position bleibt.
Buffett hat bisher noch nicht ausführlich erklärt, was seine Überlegungen hinter dieser deutlichen Änderung seiner Investitionen sind. Er äusserte sich aber auf der Hauptversammlung im Mai 2024: «Wir würden die hohen Cash-Reserven liebend gern ausgeben. Aber wir werden es nicht ausgeben, solange wir damit unserer Meinung nach nicht ein sehr geringes Risiko eingehen und viel Geld verdienen können.» Er scheint somit der Meinung zu sein, dass riskantere Anlagen wie Aktien meist zu teuer sind.
Enorm teurer US Aktienmarkt
Dies zeigt sich nicht nur für einzelne Firmen, sondern auch für den Gesamtmarkt. Der Buffett-Indikator (Verhältnis der Gesamtmarktkapitalisierung zum BIP) lag Ende 2023 bei gut 165 Prozent, was bereits auf eine signifikante Überbewertung des Marktes hindeutet. Aktuell Ende Oktober 2024 steht der Buffett-Indikator gar bei fast 200 Prozent. Zum Vergleich: der Durchschnitt er letzten gut 50 Jahre steht bei ca. 85 Prozent, also bei deutlich weniger als der Hälfte von heute.
Wenn Buffett nach wie vor der Meinung ist wie 2021, als er in einem Fortune-Magazin-Artikel sagte, dass dieser Indikator «wahrscheinlich das beste Einzelmass dafür ist, wo die Bewertungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen», so scheint es durchaus plausibel anzunehmen, dass Buffett die künftigen US-Aktienrenditen für längere Zeit sehr tief erwartet oder allenfalls gar einen stärkeren Börsencrash.

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Ja zum Ausbau unserer Nationalstrassen (Leserbrief)

Von Etienne Frey, Präsident Jungfreisinnige Brugg-Fricktal und Vorstand Jungfreisinnige Aargau, Frick

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