Ein Produkt der  
Die grösste Wochenzeitung im Fricktal
fricktal info
Verlag: 
Mobus AG, 4332 Stein
  Inserate: 
Texte:
inserat@fricktal.info
redaktion@fricktal.info
Fricktalwetter
Bedeckt
19.6 °C Luftfeuchtigkeit: 58%

Mittwoch
11.9 °C | 16.5 °C

Donnerstag
10.5 °C | 25.6 °C

VPOD Region Basel: «Reallohnverluste stoppen – Faire Löhne im Service public jetzt!»

(vpod) Wer starke öffentliche Dienstleistungen will, muss die Leistungen der Beschäftigten endlich fair entlohnen. Die Reallohnverluste der letzten Jahre sind unhaltbar – jetzt braucht es Korrekturen und spürbare Lohnerhöhungen, fordert die Gewerkschaft VPOD Region Basel.

«Die Angestellten im Service public haben in den letzten Jahren viel geleistet – und gleichzeitig viel ertragen: steigende Belastung, steigende Preise, aber kaum Lohnanpassungen. Die Folge sind Reallohnverluste, die schmerzhaft spürbar sind. Inzwischen zeigt sich, die wirtschaftliche Lage hat sich in vielen Bereichen stabilisiert, vielerorts sogar besser entwickelt als erwartet - gerade auch im öffentlichen Sektor. Diese Entwicklung muss sich auch in den Löhnen widerspiegeln. Wir fordern, dass die Reallohnverluste der letzten Jahre endlich ausgeglichen werden. Wer stabile öffentliche Dienstleistungen will, muss faire Löhne sichern!», so der VPOD. 

Gesundheitswesen: Fachkräftemangel bekämpfen, heisst Reallohnverluste stoppen
Trotz fortschreitendem Fachkräftemangel und Annahme der Pflegeinitiative musste das Personal im Gesundheitswesen in den letzten Jahren neben all der Belastung auch noch flächendeckend unterschiedlich hohe Reallohnverluste einstecken – teilweise in der Höhe von mehreren Prozenten. Hier braucht es eine radikale Kehrtwende: Wer den Fachkräftemangel bekämpfen will, muss nicht nur Lohnverluste stoppen beziehungsweise ausgleichen, sondern auch dafür sorgen, dass die Löhne real wachsen. Dies ist unabdingbar, damit das Gesundheitswesen als Branche an Attraktivität gewinnen kann und wird von uns flächendeckend in allen Betrieben eingefordert.

Kanton Basel-Landschaft: Dringender Aufholbedarf bei den Löhnen
Die Angestellten des Kantons Basel-Landschaft haben in den letzten Jahren kaum einen Teuerungsausgleich erhalten – im vergangenen Jahr sogar gar keinen. Und dies, obwohl sich inzwischen gezeigt hat, dass das Budget 2024 auf einer drastischen Fehlprognose beruhte. Damit macht Baselland im Vergleich eine schlechte Falle: In Basel-Stadt wird die Teuerung jedes Jahr ausgeglichen. Zusätzlich schlägt der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt ein Lohnpaket vor, welches eine Anpassung der Lohnkurve nach oben vorsieht. Das Kantonspersonal in Baselland hingegen hat in den vergangenen Jahren einen grossen Teil der Abbaupakete getragen. Darum braucht es hier jetzt dringend Lohnerhöhungen.

Nahverkehr: Mehr Fahrgäste - immer weniger Personal
Der öffentliche Nahverkehr gewinnt angesichts der ökologischen Herausforderungen zunehmend an Bedeutung – was sich auch am steigenden Fahrgastaufkommen zeigt. Gleichzeitig leidet der Sektor schweizweit unter Fachkräftemangel und einer bevorstehenden Pensionierungswelle. Damit der Nahverkehr als Arbeitgeber attraktiv bleibt, braucht es nicht nur Lohnerhöhungen, sondern auch Dienstpläne, die Familie und Beruf besser vereinbar machen.

Universität: Echte Entlastung anstatt Sparwahn
Der Bundesrat plant mit dem Entlastungspaket 2027 Budgetkürzungen von jährlich 460 Millionen Franken im Bereich Bildung, Forschung und Innovation. Allein bei der Forschungsförderung sind Kürzungen von fast einer halben Milliarde Franken pro Jahr vorgesehen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen des universitären Mittelbaus – auch in Basel. Universitäten müssen sich aktiv gegen das Sparpaket wehren – nicht nur, um weiterhin wichtige Forschung zu gewährleisten, sondern auch, um zu verhindern, dass die ohnehin prekären Anstellungssituationen im Mittelbau weiter verschärft werden und dass Chancenungleichheiten im Bildungsbereich durch Studiengebührenerhöhungen noch zunehmen.

Sozialbereich: Personal halten statt verschleissen
Heime und Kitas leiden unter Personalmangel und Dauerüberlastung. Um personelle Unterbesetzung und Krankheitsausfälle zu senken sowie die überdurchschnittlich hohe Fluktuation zu verringern, braucht es bessere Löhne, faire Zulagen und planbare Arbeitszeitmodelle.

Kulturbereich: Leidenschaft allein zahlt keine Miete
Im Kulturbereich arbeiten viele Menschen mit grosser Leidenschaft, aber oft zu tiefen Löhnen. Dabei leisten sie einen zentralen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, zur Bildung und zur Lebensqualität. Ohne faire Löhne verliert die Kultur qualifizierte Fachkräfte und wird langfristig ausgehöhlt. Deshalb braucht es jetzt Lohnerhöhungen, damit kulturelle Arbeit nicht nur wertgeschätzt, sondern auch existenzsichernd entlohnt wird.
Hier müssen auch verstärkt die Kantone in Pflicht genommen werden. Wer Institutionen mit Drittmitteln unterstützt, muss sicherstellen, dass dort faire und stabile Anstellungsbedingungen gewährleistet sind.

Zeit für Korrekturen
Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Jetzt braucht es Korrekturen. «Stagnierende Löhne bei mehr Arbeit und steigenden Preisen sind eine Missachtung der Leistungen der Arbeitnehmenden. Die Reallohnverluste müssen jetzt ausgeglichen werden - für faire Löhne und für einen starken Service Public!» so Tania Cucé, Co-Präsidentin des vpod region basel.