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Jungfreisinnige Aargau verschicken fiktive Freizeitsteuer-Rechnung

(jfdp) Die Jungfreisinnigen Aargau wollen im Abstimmungskampf zur Abschaffung des Eigenmietwerts die Absurdität des bestehenden Systems sichtbar machen.

Zu diesem Zweck haben sie Cédric Wermuth, dem Co-Präsidenten der SP Schweiz, eine fiktive Freizeitsteuer-Rechnung zugestellt. Die Zustellung an Wermuth sei kein Zufall, schreben die JFDP in einer medienmitteilung: Wermuth gehöre zu den lautstärksten Verteidigern des Eigenmietwerts – einer Geistersteuer, so die Überzeugung der JFDP, die auf theoretischen Annahmen basiere und dennoch reale Steuerlasten schaffe.
Die Jungfreisinnigen weiter: «Der Eigenmietwert ist seit Jahren umstritten. Wer in den eigenen vier Wänden lebt, muss ein Einkommen
versteuern, das nie erzielt wurde. Eigentümerinnen und Eigentümer werden damit auf Basis einer rein hypothetischen Grösse belastet. Im internationalen Vergleich ist diese Praxis einzigartig. Für die Jungfreisinnigen Aargau ist klar: Der Eigenmietwert ist nichts anderes als eine Geistersteuer – eine Abgabe auf etwas, das nur auf dem Papier existiert.»
Die fiktive Freizeitsteuer-Rechnung mache diese Absurdität deutlich. Sie unterstellt, dass jede Stunde Freizeit auch für Erwerbsarbeit hätte genutzt werden können und rechnet den so theoretisch möglichen Lohn als Einkommen an. Genau wie beim Eigenmietwert, so die JFDP, werde ein Betrag besteuert, der in der Realität gar nie geflossen sei. «Mit unserer Aktion zeigen wir, wie grotesk das System des Eigenmietwerts ist», erklärt Etienne Frey, Vizepräsident der Jungfreisinnigen Aargau. «Wohneigentümer übernehmen Verantwortung und investieren in ihre Vorsorge. Als Dank dafür werden sie mit einer fiktiven Steuer bestraft.»
Auch Elia-Luca Feltrin, welcher für die Jungfreisinnigen die Kampagne leitet, unterstützt die Aktion: «Während andere Länder Wohneigentum fördern, hält die Schweiz an einer Steuer fest, die fiktive Einkommen erfindet. Es ist höchste Zeit, dass die Bevölkerung am 28. September dieses Kapitel beendet und echte Steuergerechtigkeit schafft.»
Die Jungfreisinnigen Aargau halten fest, dass es ihnen nicht um die Besserstellung einzelner Gruppen geht,
sondern um Steuergerechtigkeit für alle. Ein faires Steuersystem müsse sich an tatsächlich erzielten Einkommen orientieren und dürfe nicht auf hypothetischen Annahmen beruhen. Mit der Zustellung der Freizeitsteuer-Rechnung wollen die Jungfreisinnigen veranschaulichen, wohin die Logik des Eigenmietwerts führt: Bürgerinnen und Bürger werden auf fiktive Beträge besteuert, die in der Realität nie existieren.