(hrk) Auch in Deutschland und der Schweiz bleibt Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein bedeutendes gesellschaftliches Problem.
Die Hochrheinkommission startet deshalb in diesem Herbst gemeinsam mit acht Zonta Clubs aus Deutschland und der Schweiz das grenzüberschreitende Projekt #orangehochrhein2025, das der weltweiten UN-Kampagne «Orange the World» sowie der Initiative «Zonta says no» eine starke regionale Stimme verleiht. Gemeinsam soll das Problem Gewalt gegen Frauen zwischen Oberrhein, entlang des Hochrheins bis hin zum Bodensee sichtbar gemacht und die Prävention vorangebracht werfden.
Kooperation macht aufmerksam
Vom 25. November bis zum 10. Dezember werden im gesamten Aktionsgebiet Gebäude und Wahrzeichen orange illuminiert, um Solidarität und Engagement gegen Gewalt zu demonstrieren. Auf einem gemeinsamen Flyer und auf den Webseiten der Partnerinnen werden vielfältige Veranstaltungen beworben: Mahnwachen, Informationsstände, Aktionen und Benefizveranstaltungen der Zontaclubs – beispielsweise in Bad Säckingen, Basel, Singen, Zürich, Rheinfelden, Schaffhausen, Lörrach und Liestal – zeigen die Kraft des Engagements entlang des Hochrheins. Barbara Bühlmann, Area-Direktorin aller Zonta Clubs in der Deutschschweiz und Liechtenstein: «Die Initiative «orangehochrhein2025» gibt uns Gelegenheit, dass unsere wichtigen Aktionen am 25. November dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen nicht als lokale Club-Aktion wahrgenommen werden, sondern kantons- und länderübergreifend gelebt wird. Wir erleben eine Zunahme der Gewalt: In 2025 erfolgten bis Ende September bereits 23 Femizide in der Schweiz, eine Zunahme um 64 Prozent zum Vergleichszeitraum 2024. Die Hochrheinkommission unterstützt uns, auf diese schockierende und zugleich traurige Wahrheit aufmerksam zu machen.»
Ein Höhepunkt ist die Podiumsdiskussion zum Thema Gewaltprävention am 28. November ab 19 Uhr im Schloss Schönau in Bad Säckingen, die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Beratung sowie Polizei vereint und den öffentlichen Dialog stärken soll. Stefanie Sauerhöfer, Area Direktorin der 26 Zonta Clubs in Baden-Württemberg: «Wir müssen verhindern, dass es überhaupt zu Gewalt gegen Frauen kommt. Dies sicherzustellen, fordern wir von der Politik. Als Organisation der Zivilgesellschaft tragen wir zur Umsetzung der Istanbul-Konvention bei. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der Prävention – neben Schutz, Strafverfolgung und gesetzlichen Massnahmen. Gerade die Prävention ist ein Schwerpunkt für die Zonta Clubs in Deutschland. Handeln ist umso dringlicher, als die Zahlen keineswegs rückläufig sind: Laut Frauenhauskoordinierung e.V. wurden 2024 171 000 Fälle von Partnergewalt registriert. Eine Zunahme von 1,9 Prozent gegenüber 2023.»
Jasmin Rauhaus-Höpfer, Geschäftsführerin der Hochrheinkommission, betont: «Es ist unser Anliegen, Begegnung und Dialog zu ermöglichen und gemeinsames Handeln gegen Gewalt zu fördern. Das Projekt #orangehochrhein2025 ist ein starkes Zeichen für gelebte Zusammenarbeit über Grenzen hinweg und für eine Zivilgesellschaft, die sich aktiv für den Schutz und die Rechte von Frauen und Mädchen einsetzt.» Daher rufen wir gemeinsam Kommunen, Gemeinden und Institutionen auf, Gebäude im Aktionszeitraum orange zu beleuchten und uns mitzuteilen, damit ihr Beitrag auf einer gemeinsamen Karte sichtbar wird. Die Hochrheinkommission präsentiert diese Aktionen auf ihrer Webseite und in Social Media und lädt alle zum Mitmachen ein.
Weitere Informationen
Termine, Aktionen und teilnehmende Orte finden sich online bei der Hochrheinkommission unter https://hochrhein.org/begegnung/orang
hochrhein2025/ sowie bei den Zontaclubs Oberrhein, Bad Säckingen-Hochrhein, Südschwarzwald, Basel, Liestal, Hegau-Bodensee, Zürich und Schaffhausen.