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Dr. Monika Mayer Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
• www.vinzenz-apotheke.ch

Darmgeschichten 4: Darmspiegelung
Seit der Darmkampagne der Ärzte und Apotheken vor einigen Jahren ist die Wichtigkeit der Darmkrebsvorsorge der Bevölkerung bewusst.
Wann: Ab dem Alter von 50 Jahren wird eine Vorsorgekoloskopie empfohlen. Bei einer familiären Vorbelastung, wie dem Vorkommen von Dickdarmkrebs in der Familie, kann eine Vorsorge ab dem 20. Lebensjahr sinnvoll sein (mit dem Hausarzt besprechen). Ebenso sind bestimmte Krankheitsbilder ein Grund, dass Ihr Hausarzt eine Darmspiegelung veranlasst: Verdacht auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Blut im Stuhl, unklare Stuhlgangs-Veränderungen wie länger andauernde, abwechselnde Verstopfungen und Durchfälle. Vorgängig wird er eine ausführliche Anamnese erheben: Durch genaues Erfragen der Umstände wie Essverhalten, Gewichtsverlust ohne Diätanstrengung, Schmerzen im Bauchraum etc. und Abhören, Abtasten des Bauches werden Vorerkenntnisse gewonnen. Schnelltests (war damals der Beitrag der Apotheken) können nicht sichtbares Blut im Stuhl bestimmen. Mit einem positiven Ergebnis kann eine Erkrankung vorliegen und man sollte weiter abklären.
Vorbereitung: Der Dickdarm muss vollständig entleert werden, um eine «Behinderung» der Untersuchung durch Stuhlreste auszuschliessen. Man will die Schleimhaut gänzlich beurteilen können. Ihr Arzt klärt vorgängig mit Ihnen, wie Sie mit Ihrer üblichen Medikamenten-Einnahme umgehen (manchmal müssen Blutverdünner abgesetzt werden). Er informiert mit Hilfe eines Merkblattes, wie Sie vorgehen müssen. Es wird normalerweise diese Informationen enthalten: Sie sollten 24 Stunden vorher keine schwer verdauliche Nahrung aufnehmen. Unter schwerverdaulich versteht man, vom Verdauungstrakt nur bedingt zersetzbare Lebensmittel wie: Ballaststoffe, besonders fettreiche oder eiweissreiche Nahrung. Kurz die Lebensmittel, die Probleme verursachen können und zu Blähungen, Durchfall, Sodbrennen oder Verstopfung führen.
Noch ein Wort zu den Ballaststoffen. Sie sind für unser Wohlergehen sehr wichtig, werden aber hauptsächlich von unseren Darmbakterien abgebaut und dazu muss der Darm sie erst einmal beherbergen. Darum sollte man langsam auf Vollkornprodukte umsteigen, damit die Bakterien sich ansiedeln können. Darmbakterien sind Gäste, die nur bleiben, wenn sie sich wohlfühlen.
Unter leichtverdaulichem Essen dagegen versteht man fettarmes Fleisch oder fettarme Wurstsorten, fettreduzierte Milch oder Milchprodukte, Gemüse, Fisch, auch hier eher magere Sorten wie Seelachs, Kabeljau oder Zander. Weissmehl-Produkte wie Teigwaren, weisser Reis die sogenannten «ungesunden» Nahrungsmittel sind jetzt kurzzeitig zu konsumieren.
Ebenfalls sollten alle Nahrungsmittel, die «Körnli» enthalten, bereits einige Tage vorher gemieden werden. Sie bleiben länger an der Schleimhaut haften. Das betrifft auch alle Marmeladen mit Früchten, die Körnli enthalten wie Erdbeeren, Kiwi etc. Natürlich auch diese unverarbeitet.
Die letzte feste Mahlzeit ist das Mittagessen vor der Darmspiegelung. Von da an gibt es nur noch Brühe, Tee und Wasser. Bei allgemeiner Darmträgheit sollte unter Umständen bereits früher mit dieser kurzfristigen Ernährungsumstellung begonnen werden. Der Arzt verordnet Ihnen ein Präparat, das zu bestimmten Zeiten getrunken wird und eine vollständige Entleerung ermöglicht. Normalerweise erhalten Sie je Präparat eine genaue Anweisung, wieviel Sie bis wann getrunken haben müssen. Da das Abführen durchschlagend funktioniert, sollte das WC für Sie in einem adäquaten Rahmen (Weg und Zeit) erreichbar sein. Der Geschmack des Präparates ist eventuell wählbar, und die Temperatur (kalt) kann ebenfalls die Einnahme erleichtern.
Ablauf: Die Untersuchung ist normalerweise völlig schmerzfrei. Eine leichte Sedierung hilft dabei. Man liegt in einer bequemen Seitenlage und der Arzt führt das Koloskop behutsam in den Darm ein. Ein «Aufblasen» des Darmes mittels Luft oder CO2 glättet die Falten und erlaubt eine bessere Beurteilung durch die Kamera. Mittels winziger Zangen können sofort Proben entnommen werden oder Schlingen können Polypen entfernen. Nach einer halben Stunde ist die Untersuchung abgeschlossen und Sie dürfen wieder heim. Durch die Sedierung ist eine Begleitperson hilfreich, Autofahren dürfen Sie selber nicht! Der Arzt wird Ihnen einen ersten Eindruck erklären und eine allenfalls nötige Gewebeuntersuchung veranlassen.
Anschliessend: Die vollständige Darmentleerung hat natürlich einen grossen Einfluss auf die Darmbewohner, die Darmbakterien. Die sind mehrheitlich weg. Eine schnelle Wiederansiedlung mithilfe von Darmbakterien-Präparaten kann zu diesem Zeitpunkt sehr sinnvoll sein. Selbstverständlich werden Sie mit der Nahrung die Bakterien-Vielfalt ebenfalls wieder herstellen, einfach nur viel langsamer. Gesäuerte Produkte wir Bifidobakterien enthaltende Milchprodukte, Sauerkraut etc. helfen da.
Bei Fragen wenden Sie sich an uns oder jede andere medizinischen Fachstelle.

Bleiben Sie gesund!
Ihr Team der Vinzenz Apotheke


Lassen Sie sich von uns beraten: vinzenz apotheke – eine quelle der gesundheit
Für Fragen sind wir immer für Sie da.

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