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Ratgeber Gesundheit 44 – 2024

Dr. Monika Mayer, Apothekerin
Vinzenz Apotheke, Rössliweg 13, 5074 Eiken
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. • www.vinzenz-apotheke.ch

Anwendungsbereiche Vitamin-E-Gaben
Aus den Störungen im Vitamin-E-Haushalt und deren Folgen ergeben sich die Anwendungsgebiete (nach Burgerstein Handbuch Nährstoffe). Vorgängig sind die unerwünschten Nebenwirkungen und die Grenzen (Überdosierung) der Einnahme-Mengen wissenswert:
Als fettlösliches Vitamin hat es eine relativ grosse therapeutische Breite. Mengenmässige Einschränkung: Die Interaktion mit diesen blutverdünnenden Medikamenten (Marcoumar® oder Sintrom®), bei Einnahmen über 800 IE täglich, kann das Zusammenkleben der weissen Blutplättchen hemmen und so wird die Blutungszeit verlängert! Eine längerfristige Einnahme sollte sinnvollerweise mit einem Multivitamin-Präparat oder mindestens mit einer gleichzeitigen Vitamin C-Einnahme kombiniert sein (gegenseitige Regeneration der Antioxidans-Wirkung).
• Alzheimer-Krankheit: Daten zeigen: Abhängig von der Einnahmemenge der Kombination von Vitamin E und C ist ein verzögertes Fortschreiten der Erkrankung oder eine verminderte Erkrankungshäufigkeit zu erkennen.
• Augen: Die Augenfunktion ist bei älteren Menschen mit einer längerfristigen Einnahme von Vitamin E (in Kombination) besser, durch die Verringerung des oxidativen und nitrosaminen Stresses. Dies zeigt sich in einem verminderten Risiko des Auftretens von grauem und grünem Star.
• Autoimmunerkrankungen: Eine kontinuierliche Einnahme kann die Entzündungsreaktionen vermindern.
• Zyklusabhängige Menstruationsschmerzen: 400 IE täglich über 2 Monate eingenommen, reduziert deutlich den Schmerzscore.
• Diabetes mellitus: Die Glukose-Parameter werden verbessert und das Risiko an Spätfolgen (Augenerkrankungen, Gefässverschluss Neuropathien) zu erkranken wird vermindert.
• Entzündliche Erkrankungen wie Arthritis, Arthrose, chron. Darmerkrankungen: Tägliche Gaben von 500 IE (bis zu 3-mal) wurden mit der Gabe von Diclofenac (50 – 150 mg) verglichen und zeigten gleichwertige Ergebnisse! (Ohne die bei der Diclofenac-Einnahme wichtige zusätzliche Einnahme von PPI.)
• Hauterkrankungen und Hautpflege: Die äusserliche und innerliche Anwendung unterstützt eine Heilung, Vernarbung und vermindert z.B. auch das Auftreten von Schwangerschaftsstreifen.
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Datenlage ist uneinheitlich. Erhöhte Vitamin-E-Einnahmen über die Nahrung sind mit einem verminderten Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, korreliert. Therapeutisch verordnete hohe Dosen können bei der «Schaufenster-Krankheit» Schmerzen und Thrombosen vermindern (bitte nur ärztlich verordnete Einnahmen sind zulässig). LDL und Triglyceride können zusammen mit der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren gesenkt werden, insbesondere bei Patienten mit dem metabolischen Syndrom.
• Immunsystem und Atemwege: Die Immunantwort wird verbessert und besonders bei älteren Menschen kann eine tägliche geringe (100IE) Menge die Häufigkeit von Lungenentzündungen reduzieren.
• Krebserkrankungen: Fragen Sie ihren behandelnden Arzt bei der Einnahme von Krebstherapeutika! Eine gleichzeitige Einnahme kann die Nebenwirkungen vermindern, (insbesondere bei der Mundschleimhaut werden Verbesserungen beobachtet).
• Lebererkrankungen: Bei einer kontinuierlichen täglichen Einnahme von 400 IE werden Verbesserungen der Leberwerte beobachtet.
• Magengeschwüre (Helicobacter pylorie): Die chemische Eradikationstherapie wird durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin E und Vitamin C verbessert!
• Mukoviszidose (zystische Fibrose): Eine Messung des Serumspiegels kann eine sinnvolle Supplementation mit einer Verbesserung der Lungenfunktion ermöglichen.
• Neurologische Störungen (wie bei Morbus Parkinson): Durch die bekannten oxidativen Schäden an den Nerven lässt sich eine Verbesserung der Situation durch die kombinierte Gabe von Omega-3-Fettsäuren mit den Vitaminen E und C vermuten, die Datenlage ist noch zu undeutlich, um eine definitive Wirkung zu erklären.
• Asthma bei Kindern: Eine ausreichende Vitamin-E-Versorgung in der Schwangerschaft (die Einnahme eines Kombinationspräparates ist sinnvoll) scheint das Asthma-Risiko beim Kind zu verringern.
• Umweltgifte, oxidativer Stress: Die Lungen sind bei einer genügenden Vitamin-E-Versorgung geschützt. Strahlungsbelastungen werden besser vertragen, unerwünschte Nebenwirkungen bei langandauernder Einnahme von Schmerzmitteln, die über die Leber abgebaut werden müssen, sind bei genügend hohen Vitamin E Spiegeln geringer.
Bekanntermassen erreichen rund 50 % der Bevölkerung (in Deutschland) nicht die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin E! Die Zahlen werden in der Schweiz nicht anders sein.

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